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12

juni 2015

Baublatt.Österreich

projekte

+

planung

Semmering-Basistunnel

Niederösterreichisches Baulos vergeben

Mit dem Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichts für den Semmering-

Basistunnel können nun auch die Arbeiten für das zweite Teilstück „Tunnel

Gloggnitz“ beauftragt werden. Aus dem EU-weiten Vergabeverfahren ging

nach umfangreicher Prüfung die Bietergemeinschaft Implenia, Hochtief

Infrastructure und Thyssen Schachtbau als Bestbieter hervor.

er rund 27 km lange Semmering-

Basistunnel ist als zweiröhriges

Tunnelsystem konzipiert und in drei

große Tunnel-Baulose unterteilt. Das 7,4

km lange Teilstück Tunnel Gloggnitz, das

zweite von drei Baulosen, liegt zur Gänze

in Niederösterreich und wird von zwei

Seiten – sowohl von Gloggnitz aus als

auch vom Zwischenangriff Göstritz aus

– nach der neuen österreichischen

Tunnelbaumethode (NÖT) aufgefahren.

Die Arbeitsgemeinschaft baut zwei

parallel verlaufende eingleisige Tunnel-

röhren mit 16 Querschlägen in Abständen

von maximal 500 m. Das Gesamtauftrags-

volumen für die Arbeitsgemeinschaft

(Arge) „SBT 1.1 Tunnel Gloggnitz“ beträgt

zirka 457 Mio. Euro.

Aufgrund der anspruchsvollen Geologie

und für eine optimale Logistik wird im

Zuge der Bauarbeiten zunächst ein rund

1.000 m langer Zugangstunnel in den

Berg vorgetrieben, der zur baulogistischen

Versorgung dient. Am Tunnelende werden

zudem zwei rund 260 m tiefe Schächte mit

für den Baubetrieb notwendigen Kaver-

nen errichtet. Die Fertigstellung des

Tunnel Gloggnitz ist für das Jahr 2024

geplant.

Seit Herbst 2014 sind mit dem

Abschluss der Vorarbeiten die Vorausset-

zungen für den eigentlichen Tunnelbau

von Gloggnitz aus geschaffen: Zwei neu

errichtete Eisenbahnbrücken ermöglichen

während der Bauarbeiten eine Zufahrt

zum Tunnelportal und lassen schon heute

die zukünftige Eisenbahntrasse zum

Tunnel erkennen. Die erfolgten Umbauar-

beiten an den Bestandsgleisen des

Bahnhofs Gloggnitz garantieren, dass der

Tunnelausbruch umweltfreundlich per

Bahn abtransportiert werden kann. Auch

in der Göstritz sorgt eine Umfahrungs-

straße dafür, dass der Baustellenverkehr

nicht durch das Ortsgebiet von Maria

Schutz verläuft. Darüber hinaus wurden

die Baustelle und das Ortsgebiet für

Hochwasser gerüstet.

In den letzten Monaten wurden am

bereits begonnenen mittleren Bereich

„Fröschnitzgraben“ die Arbeiten im

Rahmen der bestehenden Genehmigun-

gen weitergeführt. Nun werden zwei 400

m tiefe Schächte gebohrt, von deren Basis

aus der Tunnel waagrecht in Richtung

Wien und Graz gegraben wird. Auch in

der Deponie Longsgraben können die

Bauarbeiten jetzt wieder aufgenommen

werden. Abschließend ein Blick auf das

dritte Baulos in der Steiermark: Das

letzte Baulos „Tunnel Grautschenhof“ soll

Anfang 2016 starten. Derzeit läuft gerade

die Detailplanung.

D

Das künftige Ostportal des

Semmering-Basistunnels (SBT)

liegt am Rande der Stadt

Gloggnitz. Beim Baulos Tunnel

Gloggnitz werden bis zu 400

Personen für die nächsten

rund 10 Jahre beschäftigt sein.

Semmering-Basistunnel: Die

Grafik zeigt die Gliederung in

die drei Baulose, ganz rechts

das Baulos „SBT 1.1 Tunnel

Gloggnitz“ mit dem Zwischen-

angriff Göstritz.