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2015|01
Baublatt Spezial
– Aktuell
Fotos: A.Riell/BBÖ
I
n Österreich gibt es
837 Sekundärroh
stoffhändler.
Ihre
Interessen vertritt
in der WKÖ der Be
rufszweig des Sekundär
rohstoffhandels. Er vertritt
sowohl große Betriebe mit
mehreren Hundert Mitar
beitern als auch Ein-Perso
nen-Betriebe.
Zentrale Aufgaben stellen
neben der Erarbeitung der
technischen Regelungen
zum Recycling auch Steu
erfragen, Abfalltransport
oder Radioaktivität dar.
Diese Aktivitäten gehen Hand in Hand
mit den Bemühungen, das Image der
Branche zu verbessern. Große Bedeu
tung kommt auch der Arbeit auf euro
päischer Ebene zu, wo sich die Interes
sensvertretung mit den europäischen
Verbänden des Altmetallhandels sowie
des Schrotthandels austauscht.
„Das Hauptproblem des Sekundärroh
stoffhandels besteht darin, dass die Re
gelungen sowohl auf nationaler Ebene
als auch durch die von der EU vorge
gebenen Bestimmungen laufend kom
plexer und unübersichtlicher werden.
Auch werden die von uns gehandelten
Produkte, welche oft mehrere Tausend
Euro/t kosten, als Abfall behandelt und
fallen somit unter die abfallrechtli
chen Bestimmungen“, betont KommR
Alfred Störchle, Vorsitzender des Fach
ausschusses Sekundärrohstoffhandel,
Recycling und Entsorgung.
Tatsächlich ist der Sekundärrohstoff
handel mit einer Fülle von Umweltge
setzen konfrontiert, die einen enormen
bürokratischen Aufwand verursachen.
Allein in Österreich gibt es ca. 200 rele
vante Umweltgesetze. Dazu kommen
laufend auf allen Ebenen neue Gesetze,
die Komplexität ist also enorm. „Unsere
Hauptaufgabe sehen wir darin, einer
seits bei den Regelungen so mitzuwir
ken, dass unsere Mitglieder mit der Um
setzung nicht vollkommen überfordert
sind und die Gesetze danach so aufzube
reiten, dass unsere Betriebe diese auch
verstehen. Auf der anderen Seite müssen
Neben der Holzverarbeitung zählen vor allem der
Metall- und Schrotthandel sowie der Recycling-Bereich
zu den großen Einsatzgebieten für Materialumschlag-
geräte. Über die aktuellen Probleme in diesen Berei-
chen sprachen wir mit einem Experten der zuständigen
Interessensvertretung des Sekundärrohstoffhandels.
Kampf gegen die Über
„Für den einzelnen Metallhändler
sind die Regelungen nicht mehr
überschaubar. Dadurch steht er,
teilweise wegen Kleinigkeiten,
schonmit einem Fuß imKriminal.“
KommR Alfred Störchle
KommR Alfred Störchle, Vor-
sitzender des Fachausschus-
ses Sekundärrohstoffhandel,
Recycling und Entsorgung, ist
durch seinen eigenen Betrieb
bestens mit den Sorgen und
Nöten der Branche vertraut.