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14

märz 2016

Baublatt.Österreich

projekte

+

planung

der Umweltgedanke an erster Stelle. Rund

150.000 m

3

des abgegrabenen Materials

haben wir direkt vor Ort aufgearbeitet

und an anderen Stellen wieder verwen-

det“, erklärt Ing. Christian Trummer,

Projektleiter des Bauvorhabens Güterzen-

trumWien Süd der ÖBB-Infrastruktur

AG. Jenes Aushubmaterial, welches für

den weiteren Bau des Güterzentrums

Wien Süd nicht zur Verwendung kam,

wurde zu einem nahegelegenen Standort

der Wienerberger AG gebracht, wodurch

die nötigen Lkw-Transporte verkürzt

werden konnten. Ebenfalls notwendig

waren Geländemodellierungen und

Bodenverbesserungsarbeiten im nördli-

chen Baustellenbereich. Dort wurde je

nach Bodenqualität das Erdreich wieder

eingearbeitet oder geschüttet. Zudem

musste an manchen Stellen, um die

notwendige Belastbarkeit zu gewährleis-

ten, eine Bodenstabilisierung durchgeführt

werden. Im Detail wurde der Boden dazu

mit einer speziellen Fräse 40 cm eingefräst

aufbereitet und mit Kalk stabilisiert.

Ein wichtiger Bauabschnitt des

Güterzentrums Wien Süd bestand aus der

Errichtung des Autobahntunnels Henners-

dorf und der Anschlussstelle an die S1 –

der Wiener Außenringschnellstraße. Im

Zuge dieser Arbeiten kam als besonderes

Spezialtiefbau-Highlight, auf drei Etappen

aufgeteilt, eines der größten Großdreh-

bohrgeräte der Firma Bauer zum Einsatz:

die BG40. Mit einem Einsatzgewicht von

142 t und einer Gesamthöhe von über

27 m sorgte sie für eine rasche Versetzung

der für die 300 m lange Autobahnüberplat-

tung der S1 notwendigen Bohrpfähle. „In

dieser Projektphase haben wir uns

mehrmals mit der Asfinag abgesprochen.

Um die Verkehrsbehinderung so gering

wie möglich zu halten, mussten die

Arbeiten auf drei Bauphasen aufgeteilt

werden. Im ersten Arbeitsschritt haben

wir die Autos so umgeleitet, dass wir in

der Mitte die Maschinen aufstellen und

die Bohrpfähle setzen konnten. Anschlie-

ßend wurden die Fundamente und die

Wand mit zwei Tragträgern auf die

Bohrpfähle gestellt. Nach zwei weiteren

Einsätzen wurden die Fundamentroste

auf die Bohrpfähle gesetzt und im nächs-

ten Schritt die Decke geschlossen“,

beschreibt Trummer die Komplexität der

Baumaßnahmen für den 270 m langen

Tunnel Hennersdorf für welchen insge-

samt 512 Bohrpfähle gesetzt und 11.800

m³ Beton sowie 5.400 t Stahl verbaut

wurden. Zu den größten Herausforderun-

gen für die bauausführende ARGE, rund

um die Autobahnüberplattung der S1,

zählte laut Trummer, der straffe Zeitplan

und die teilweise sehr engen Platzverhält-

nisse.

Nachhaltiges Heizen und Kühlen

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit

sind zwei wichtige Attribute des neuen

Güterzentrums Wien Süd und mit ein

Grund dafür, dass die ÖBB bei der

Klimatisierung der Hochbauten am

zukünftigen Standort Inzersdorf auf eine

thermische Nutzung von Erdwärme setzt.

„Die Fernwärme war nach Untersuchun-

gen verhältnismäßig teuer. Nach einer

wirtschaftlichen Betrachtung haben wir

beschlossen, dass wir mit Erdwärme

Fotos: Luftbildservice Redl, ÖBB Infrastruktur AG, BBÖ/CB, Gerald Sturm, Christian Sochor, Paul Malone, Werner Consult

Im nördlichen Teil

des Geländes

waren umfang­

reiche Erdbau­

arbeiten notwen­

dig. Insgesamt

wurden für das

ganze Projekt eine

Million Kubikmeter

Erde bewegt.

Im Zuge der

Bodenstabilisierung

wurde der Boden an

manchen Stellen

40 cm eingefräst,

aufbereitet und mit

Kalk stabilisiert.