12
november 2016
Baublatt.Österreich
tunnelbau
Fotos: RhB / C. Mayer
it dem Neubau einer zweiten Röhre
parallel zu dem vor mehr als 110
Jahren erstellten ersten Albulatunnel von
5.865 m Länge kann die dringend notwen-
dige Erneuerung des bestehenden Tunnels
ausgeführt werden. Mit diesem in 30 m
Abstand realisierten neuen Meterspurtun-
nel mit einer Scheitelhöhe von 1.821 m
verbunden ist eine Steigerung der
Betriebssicherheit. Dazu wird der bishe-
rige Alpendurchstich zum Sicherheitstun-
nel ausgebaut, der alle 425 bis 460 m
durch insgesamt zwölf Querstollen mit der
neuen Röhre verbunden wird. Ziel ist es,
den Bahnbetrieb im neuen Tunnel ab 2021
aufzunehmen und anschließend den
bestehenden Tunnel für seine zukünftige
Funktion als Sicherheitstunnel
umzubauen.
Mit den Rohbauarbeiten des
Albulatunnels II hat der Bauherr RhB AG
die Arbeitsgemeinschaft NAT II mit Porr
Suisse AG (Federführung und Technische
Leitung), Walo Bertschinger AG (Kauf-
männische Leitung) und Società Italiana
per Condotte d’acqua SpA (Co-Technische
Leitung) beauftragt.
Generationenprojekt
neuer Albulatunnel
Anlässlich der Anschlagfeier zum eigentli-
chen Tunnelbau von Ende August 2015
wurde an die Pionierleistungen beim Bau
des ersten Albulatunnels erinnert. Auch
wenn heute mit leistungsfähigen Maschi-
nen der Berg angegangen werden kann,
Als neues Jahrhundertbauwerk der Rhätischen Bahn im Schweizer Gebirgskanton
Graubünden wird ein zweiter Albulatunnel von 5,8 km Länge erstellt. Nach Vorbe
reitungsarbeiten erfolgte Ende August 2015 mit demTunnelanschlag in Preda auf der
Nordseite der Startschuss für den Vortrieb des Schmalspurtunnels. Und nun ist nach
demAufbau eines Vereisungskörpers imTunnelinnern mit der Durchörterung einer
Störzone von einer Kaverne aus begonnen worden.
Autor: Curt M. Mayer
M
Schweiz
Mit Gefrierverfahren
durch Störzone
Um die
geologische Störzone
Rauwacke durchqueren zu
können, wird das Gewölbe
vereist. Dazu sind von der
Kaverne aus mit einem Bohrgerät
Casagrande 120 Bohrlöcher mit
rund 6.000 m Gesamtlänge in
hoher Genauigkeit gebohrt
und 200 t Zementinjektionen
appliziert worden.