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Baublatt.Österreich
juni 2015
projekte
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planung
Fotos: Kitzsteinhorn/Faistauer
Demontage der 4er-Sesselbahn „Gratbahn“
erfolgen. Dann kann das Einziehen der
2.100 bzw. 2.300 m langen und 31 bzw. 34 t
schweren Förderseile der beiden neuen
Gletscherjets beginnen, die bereits im
vergangenen November mit Tiefladern auf
das Kitzsteinhorn transportiert wurden.
Fitness, Schwindelfreiheit
und lange Arbeitstage
Auf Salzburgs höchst gelegener Baustelle
ist der Zeitplan auch 2015 eng, daher wird
an sieben Tagen pro Woche – teilweise in
zwei Schichten – gearbeitet. Um möglichst
wenig Zeit für den Hin- und Rückweg zu
verlieren, übernachtet ein rund 20 Mann
starker Trupp der Baustelle Mittelstation
gleich am Berg; ihr Quartier haben die
Männer im Bundessport- & Freizeitzent-
rum neben dem Alpincenter. Die Arbeit im
hochalpinen Umfeld ist fordernd, weiß
Brennsteiner: „3.000 m über dem Meeres-
spiegel wird die Luft merkbar dünner. Bei
den Arbeiten in diesen Höhenlagen,
inmitten von Schnee, Eis und Fels, sind
nicht nur körperliche Fitness und Schwin-
delfreiheit gefragt sondern vor allem auch
Leidenschaft für besondere Herausforde-
rungen.“
Aktuell sind 120 Mitarbeiter von 14
Firmen am Kitzsteinhorn im Einsatz – im
Lauf der kommenden Wochen wird ihre
Zahl auf bis zu 250 steigen. In Summe
sind mit dem Bau der neuen Bahnen-
Achse und der Neustrukturierung der
Gletscher-Lifte mehr als 50 Unternehmen,
davon 15 Fachplanungsfirmen, betraut.
Drei Viertel der beauftragten Unterneh-
men stammen aus dem Pinzgau.
Mit der Gipfelwelt 3000 hat sich das
Kitzsteinhorn in kürzester Zeit auch als
einzigartiges Ganzjahres-Ausflugsziel im
Alpenraum etabliert. Die eindrucksvolle
Fahrt auf 3.000 m – mit der Gipfelbahn
über die mit 113,6 m welthöchste Seil-
bahn-Stütze – wird mit Gletscherjet 3+4
um eine wesentliche Facette reicher.
Mit den neuen Bahnen und dem neuen
„Barbara-Stollen“, der die Bergstation
Gletscherjet 4 mit dem Gletscher Shuttle
verbindet, ergibt sich eine „Gletscher-
Rundreise“ rund um die Gipfelwelt
3000 und damit eine weitere Ganz-
jahres-Erlebnisvariante. Übrigens: Im
Juli beginnen im Bereich der Mittelstation
von Gletscherjet 3+4 die Vorbereitungen
zur Errichtung des „Schneehasen-Liftes“.
Der Teller-Schlepplift wird hier eine breite,
sanft abfallende Piste erschließen und
vom Alpincenter aus komfortabel und
einfach mit dem Gletscherjet 3 erreichbar
sein. Speziell für Familien und Winter-
sport-Einsteiger bietet das Kitzsteinhorn
damit ab demWinter 2015/16 ein neues
Übungsgelände in schneesicheren
2.650 m Höhe.
Mit Schneeräumungs-,
Aushub- und Demontage-
arbeiten bestehender
Schleppliftanlagen wurde
Anfang Mai die finale
Bauetappe des Projekts
„Gletscherjet 3+4“ am
Kitzsteinhorn eingeläutet.
Das Gletscherskigebiet
wird damit von Oktober
bis Juli noch attraktiver.
Vorne rechts im Bild: die
Mittelstation von Glet-
scherjet 3+4 (2.628 m).
Für die Demontage des
Doppel-Schleppliftes
„Kitzlift“ müssen zu-
nächst die direkt auf
dem Gletschereis
aufliegenden Sockel der
Liftstützen freigelegt
werden.
Projektleiter Ing.
Günther Brennsteiner
mit demontierten
Seilführungsrollen des
Doppel-Schleppliftes
„Kitzlift“. Rechts im
Bildhintergrund: die
mit knapp 60 m höchste
Stütze des neuen
Gletscherjet 4.